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Wider der Pferdefleisch-Hysterie!

Es ist mal wieder soweit: Fernsehen, Zeitungen und Online-Medien haben ein Thema gefunden,  an dem sie sich ausführlich und voller Empörung abarbeiten können:

Pferdefleisch_schmeckt_gut

Na und?! Pferdefleisch ist schmackhaft und gesund!

In die dicken Bäuche der selbstzufriedenen Deutschen sollen also einige Gramm Pferdefleisch gelangt sein. Nun isst man hierzulande täglich Fleisch – es stammt von Schweinen, Kühen, Enten, Hühnern, Kaninchen, Rehen, Hasen und Schafen … ein Sachverhalt, der in Redakteursstuben gemeinhin nicht als Skandal empfunden wird.

Fleisch ist in rauen Mengen genossen nicht allzu gesund, aber Pferdefleisch scheint unseren Medien zufolge von besonderem Übel zu sein.

Warum eigentlich?

Gut, Pferde sind ja manchmal ganz niedlich, aber das sind schlachtreife Rinder und Schweine in der Regel auch. Und wenn so ein flauschiges Karnickel sich so putzt, das sieht doch wirklich drollig aus.

Während Pferde und Kühe bekanntlich nicht besonders helle sind, handelt es sich bei Schweinen sogar um außerordentlich kluge Tiere – mindestens so treu und schlau wie ein Hund. Trotzdem darf man in Deutschland Schweine essen, hingegen keine Hunde. Wer einen Köter verputzen will, der muss nach Südamerika fahren oder in die Schweiz.

Klar: Wer im Restaurant Hirschbraten bestellt hat, der will natürlich kein Lammkotelett serviert bekommen. Drum will möchte man in der Ravioli-Dose für gewöhnlich auch kein Pferdebrei vorfinden. Alles in allem ist das doch aber nicht dramatischer, als wenn einem der Burger-King-Verkäufer statt einer Cola eine Fanta gibt. Speck ist Speck und Limo ist Limo. Ein Stückchen Pferdefleisch zwischen den Backenzähen hat noch niemanden auf den OP-Tisch befördert. Also keine Panik!

Die Angst vorm Pferd existiert nur in den Köpfen der Menschen, drum wird es Zeit einen Verein namens „Pro-Pferdefleisch“ zu gründen, um das Image des Hottehüs als Grundnahrungsmittel ein wenig aufzuwerten.

Man könnte beispielsweise an das Selbstwertgefühl appellieren:

dolly_buster

Der heutige Schlankheitswahn ist ebenfalls ein Ansatzpunkt, mit dem man arbeiten könnte:

Pferdefleisch-Diaet

Zur Zielgruppe gehören auch brutale, karrieregeile Menschen:

Joschka Fischer Schläger Chaot

Letztlich könnte man sogar die Eso-Schiene fahren:

Eckhart Tolle neues Buch

Wie dem auch sei, und was immer Sie auch essen: Weltverschwörung und Co. wünscht allen Lesern einen guten Appetit!